Categories

Design-Thinking: Nicht nur in der Krise eine Chance


Lesedauer: 5 Minuten

Die Wirtschaft steht Kopf. Etablierte Geschäftsmodelle erzielen von heute auf morgen keine Umsätze mehr – die notwendigen Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern ziehen einen Dominoeffekt nach sich, der neben dem sozialen Kontakt auch automatisch den Wirtschaftskreislauf einschränkt.

Neben einer hochemotionalen und instinktiven Komponente – dem Schutz des eigenen Lebens – verlangt unsere Vernunft danach, die finanzielle Lebensgrundlage zu sichern. Das kann überfordern: Viele Unternehmen finden sich selbst in einer Art Schockstarre wieder. Es wird gehofft und gebangt, dass ab Stichtag X die Bundesregierung Exit-Maßnahmen einleitet, sich alles wieder „normalisiert“. Doch selbst, falls Betroffene die Krise ökonomisch überstehen (und viele werden das), wie kann ein unternehmerischer Fortschritt aus der Erfahrung mit COVID-19 entstehen?

Hier heißt es: kreativ sein! Aktuell bieten viele Fitnessstudios zum Beispiel Online-Workouts an, die nur mit einer aktiven Mitgliedschaft möglich sind. So sind die Einnahmen des Studios weiterhin gesichert und die Abonnent*innen können bequem von zu Hause aus ihrem Sport nachgehen. Daraus könnte sich auch ein Geschäftsmodell für die Zukunft entwickeln, denn sind die Kursmöglichkeiten durch die Verfügbarkeit der Yoga-Lehrer*innen und der Räumlichkeiten limitiert, kann ein zusätzliches, digitales Angebot für mehr Umsatz sorgen. Und genau diese Kreativität und dieses Umdenken kann man lernen – durch einen Workshop zu Design-Thinking.

Veraltete Denkmuster überwinden und kreative Lösungsansätze schaffen

Kann Design-Thinking ein Ausweg sein?

Design-Thinking ist eine systematische Herangehensweise für Problemstellungen, die in ihrem Kern aus drei Säulen besteht: People, Place und Process. Es hilft neue Ideen zu gewinnen, bestehende Geschäftsfelder horizontal, vertikal und diagonal auszubauen und zukunftsfähige Modelle zu entwickeln. Das Ziel von Design-Thinking ist es, veraltete Denkmuster zu überwinden und Raum für kreative Lösungsansätze zu schaffen: genau das, was Unternehmen aus der aktuellen Einbahnstraße – und damit auch erhöhten Abhängigkeit – befreien kann. Ideal, um in die Welt des Design-Thinking einzusteigen, ist ein Workshop. In diesem werden die ersten Grundpfeiler für das weitere Vorgehen gestellt.

Wichtig: Der Mensch steht im Mittelpunkt. Bevor an mögliche Lösungen gedacht wird, recherchiert ein interdisziplinäres Team die tatsächlichen Bedürfnisse der Zielgruppe im – und das ist wichtig – jeweiligen Kontext. Die Corona-Situation fordert etwa einen anderen Rahmen als die Zeit davor. Erst wenn die Bedingungen und Wünsche bekannt sind, gestaltet das Team Lösungsansätze in einem kreativen Umfeld mit offener Fehlerkultur. So entstehen neue Geschäftsmodelle, Produkte oder Dienstleistungen, die erst durch eine kontextuelle Betrachtung möglich sind. Das erlaubt ein Wachstum, auch aus einer Krise heraus, wie folgende zwei Beispiele deutlich machen.

Vom Messebau zu Plexiglas-Schutzwänden

Das Messebau-Unternehmen „Fair Care!“ aus Frankfurt stand vor einer existenziellen Herausforderung: Das Lager ist voll, aber eine Messe nach der anderen wird abgesagt. Innerhalb kürzester Zeit sind alle Aufträge storniert. Bis zum heutigen Tag ist nicht ersichtlich, ab wann das Messegeschäft wieder aufgenommen werden kann.

Doch Geschäftsführer Sven Obert dachte um die Ecke und kam auf eine geniale Idee: Statt aufwendige Messebauprojekte umzusetzen, bauen er und sein Team nun Abtrennungen aus Plexiglas, die in Apotheken und im Einzelhandel zum Schutz der dort Arbeitenden zum Einsatz kommen. Dieser Kunstgriff erlaubt es „Fair Care!“ auch in der Krise liquide zu bleiben und zumindest für die Zeit von Corona, nicht in Kurzarbeit zu fallen.

Die Chance, die ein Design-Thinking-Workshop diesem Ansatz geben kann, ist, über die reine Liquidität hinauszudenken. Wie könnte daraus ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell werden, über die Zeit von Corona hinaus? Hat die Idee Bestand als vollwertige Business Unit neben den Messebau-Projekten zu bestehen? Nur zwei von vielen Fragen, die im Workshop näher beleuchtet werden.

Quelle: © hessenschau

Kultur muss warten – oder doch nicht?

Die Bedürfnisse des/r Endverbraucher*in in den Fokus setzen: Das ist eines der zentralen Anliegen des Design-Thinking. Gerade jetzt, in Zeiten von Corona, müssen insbesondere Kulturbetriebe um ihren Fortbestand bangen, denn Theater, Museen, Kinos und andere künstlerische Austauschplattformen scheinen nicht systemrelevant.

Das sieht die Kunsthalle Mannheim völlig anders und startet mit #kumachallenge eine Initiative, die jeden Tag ein Kunstwerk aus der Sammlung des Museums zeigt und bespricht. Direktor Johan Holten schafft es, die Neugier des/r Betrachter*in zu wecken. Die Kunst wird nicht nur digital zur Verfügung gestellt, sondern Kunstinteressierten auf empathische Weise nähergebracht. Die Aktion ist inzwischen so erfolgreich, dass die Kunsthalle überlegt, das Format dauerhaft einzuführen. Gekoppelt an ein Abonnement kann es zu einem Umsatzträger für die Kunsthalle werden.

https://www.facebook.com/SWR2/videos/kumachallenge-der-kunsthalle-mannheim/808766309635588/

Quelle: https://www.facebook.com/SWR2/videos/kumachallenge-der-kunsthalle-mannheim/808766309635588/

Kreativ werden und handeln!

Design-Thinking ist entgegen der weit verbreiteten Annahme kein reines Konzept, um ausschließlich Innovationen voranzutreiben. Viel mehr ist es ein Werkzeugkoffer, den jedes Unternehmen bereits besitzt und der flexibel auf verschiedene Situationen angewendet werden kann. Ein professionell geleiteter Workshop bietet neue Richtungen an und generiert Ideen, wie gerade in einer Krise, schnell und unkompliziert agiert werden kann.

IHR
ANSPRECHPARTNER
MARIO VUJNONIC

Sprechen Sie uns gerne für einen Workshop an. Unsere ausgebildeten Design-Thinking-Coaches helfen Ihnen gerne weiter, ob digital oder hoffentlich bald auch wieder face-to-face!