Zeigt her eure Kunst! – Online-Marketing für Museen & Co.
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Was wünschen sich Künstler*innen, Kurator*innen und Ausstellungsmacher*innen am meisten? Die Frage ist schnell beantwortet: eine Vielzahl an Besucher*innen. Denn was nützt die Kunst ohne Betrachter*innen? In Zeiten von Corona trifft dieses Thema direkt ins Mark der Kulturbranche. Auch wenn Museen ihre Pforten wieder öffnen dürfen, Online-Marketing für Museen bleibt ein wichtiger Bestandteil der Außenkommunikation. Seit der Coronakrise ist Aktualität, Flexibilität und Kreativität auf allen Online Kanälen gefragter denn je. Wer jedoch weder über einen virtuellen Ausstellungsraum verfügt, noch Social Media Plattformen bespielt oder ein interaktives Angebot online zur Verfügung stellt, gerät schnell in Vergessenheit. Betrachtet man die bundesweite Museumslandschaft, so muss man nüchtern feststellen, dass nur wenige Museen eine ansprechende, geschweige denn eine eigene Website besitzen. Sparmaßnahmen im Kultursektor und mangelndes Budget sind meist Gründe für fehlendes Online-Marketing bei Museen, welches jedoch Aufmerksamkeit, Besucherzahlen und Einnahmen steigert.
Sharing is caring – Einladung angenommen
Wussten Sie, dass Networking bei Ausstellungseröffnungen besonders gut funktioniert? Im besten Fall gibt es etwas zu trinken, eine Laudatio, spannende Persönlichkeiten und: Kunst! Kultur bringt Menschen zusammen, inspiriert, bildet und schafft Anlass zur Kommunikation. Ein Werk, das den altbekannten Satz „Ist das Kunst oder kann das weg?“ provoziert, kann zu einem humorvollen Dialog, einem Disput oder einer Freundschaft führen. Doch wie erfahren neue, potenzielle Besucher*innen von einer Veranstaltung, wenn diese keine Zeitung lesen? Nun, es gibt ja noch Flyer, Plakate und Banner – aber auch das Mobiltelefon, Tablet oder Laptop. Online ist fast jeder, jederzeit und überall – und das Online-Marketing nutzt diese Omnipräsenz aus. Die digitale Suche nach dem nächsten Ereignis, Ausflug oder einer spannenden Aktion macht das Leben einfacher und führt im besten Fall zu einer hohen Reichweite, wenn die Veranstaltung über verschiedene Medien geteilt werden kann: auch oder gerade für Museen.
Let’s talk about art – Überall und zu jeder Zeit

Der Austausch über Kunst muss nicht zwingend in Museen stattfinden. Über Kunst zu „sprechen“ funktioniert über Briefe, E-Mails, Telefonate oder noch simpler: über Social Media. Was gibt es Kreativeres, als die Kunst auf die digitale Leinwand zu bringen? Das macht Spaß und beraubt das Original nicht seiner Einzigartigkeit. Mit Hilfe von Facebook, Instagram, Twitter und Youtube können Kunstschätze digital zum Leben erweckt und vom Publikum in den Kommantarfeldern diskutiert werden. Jüngste Beispiele zeigen, wie Online-Marketing im Kunstbereich angewandt werden kann: Weltbekannte Kunstwerke nachstellen und auf Instagram hochladen (@tussenkunstenquarantaine), Selfie-Videos in leeren Ausstellungsräume drehen (Kunsthalle Mannheim), Betrachter*innen vor Kunstwerken fotografieren und mit dem Hashtag #dresscodeabstract versehen (Schirn Kunsthalle Frankfurt), Basteltüten vor dem Museum platzieren und die Aktion per Social Media publik machen (Wilhelm-Hack-Museum). Wie sich weitere kreative Ideen für das eigene On- und Offline-Marketing finden lassen, beschreiben wir in unserem Blog-Artikel „Geschäftsmodell-Impulse aus (digitalen) Ideation-Prozessen“.
Kein Online-Angebot ist auch keine Lösung
Ausbleibende Besucherzahlen sind Fakten, die von Kulturschaffenden, aber auch Geldgebern nicht unbeachtet bleiben. Schwindende Zahlen werden nicht von heute auf morgen wachsen, da Marketing-Maßnahmen einer kurz-, mittel- und langfristigen Planung bedürfen. Jede Institution, die Sammlungsobjekte und Kunstgegenstände besitzt, birgt nahezu unerschöpfliches Content-Potenzial für Geschichten und Aktionen, die mit der Öffentlichkeit geteilt werden möchten. Die Mehrheit des kulturinteressierten Publikums nutzt schließlich das Internet, um an aktuelle Informationen und wissenswerte Fakten zu gelangen. Vor allem Inhalte, die attraktiv, nutzerfreundlich und zeitgemäß aufbereitet sind, kommen besser an als Websites im non-responsive Design.
Zum Greifen nah – Online-Marketing für Museen
Was macht manche Museen beliebt, andere wiederum unsichtbar? Sind es Ausstellungsthemen? Die besseren Parkmöglichkeiten? Oder vielleicht doch der kreative Online-Marketing-Mix und die Interaktion mit dem Publikum? Besucher*innen sind sensibel und nehmen jeden Fortschritt und Kundenservice dankbar an.

Museen und andere Kunstbetriebe haben mehrere Möglichkeiten, sich im Bereich Online Marketing (besser) aufzustellen:
- Verantwortlichen bestimmen, der im Umgang mit Social Media und/oder Websiten-Pflege vertraut ist. Ergänzend zu diesem Aufgabenbereich hilft eine Teilnahme an einem Workshop, um die Mitarbeiter*innen zusätzlich zu zertifizieren und spezialisieren.
- Teilnahme an Workshops zum Thema Social Media und Museumsmarketing für eine/n Mitarbeiter*in oder eine ganze Abteilung (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Museumspädagogik).
- Agentur beauftragen, die sich um den gesamten Online-Auftritt oder Teilbereiche der Kommunikation kümmert, redaktionelle Pläne aufstellt, einen Presseservice anbietet und an der Ausarbeitung einer Museumsmarke mitwirkt.
Ein Heimatmuseum benötigt ebenso eine „digitale“ Fanbase wie ein Kunstmuseum. Ein Museumsarchiv kann genauso spannende Inhalte posten wie eine Wanderausstellung. Auch wenn Kunstbetriebe oftmals vor scheinbar unüberbrückbaren Barrikaden (Fotografie-Verbot, Bildrecht, Drehgenehmigungen, Sparmaßnahmen etc.) stehen, gibt es Lösungen und Wege optimal, attraktiv und langfristig aufgestellt zu sein. Strategisch geplantes Online-Marketing kann auch mit einem überschaubaren Budget zum Erfolg für Museen führen.

IHRE ANSPRECHPARTNERIN
JULIA LAUKERT
Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie mehr Informationen oder konkrete Unterstützung beim Thema Museumsmarketing wünschen.